Freitag, 4. Februar 2011

Violent language of anti-sex work groups, Teil 2

Zitat von Sven aus dem Emma-Forum:

"Menschen, die als Kind Anerkennung, Geborgenheit und Liebe erfahren durften, deren Würde nicht verletzt wurde, werden NIEMALS in die Pornoszene oder Prostitution rutschen! Das gilt für Frauen, wie auch für Männer."

Dies ist ein perfektes Beispiel dafür, was im Artikel "Violent language of Anti-Sex work groups" beschrieben wird. Sexarbeiter/innen werden als unvollständige, "beschädigte", unwürdige Menschen dargestellt, damit man sie nicht ernst nehmen muss. Es ist die vollendete Respektlosigkeit, welche in der Gesellschaft die Stigmatisierung und somit auch Diskriminierung und Gewalt reproduziert. Jedes negative Beispiel wird aufgenommen und als "Wahrheit" genannt, jedes positive, das dem eigenen Weltbild nicht entspricht, als absolute Ausnahme oder gar Selbsverleugnung abgestempelt.

Quelle

Hinzu kommt die Problematik, falls jemand tatsächlich missbraucht wurde. Ich glaube nicht, dass die meisten Missbrauchsopfer unfähig zur Selbstreflexion und zu willenlosen Gefässen werden, doch genau das implizieren Aussagen wie die oben. Ich stelle es mir als sehr belastend vor, wenn einem ständig vorgehalten wird, welche eigenen Erfahrungen angeblich zu den eigenen Entscheidungen geführt haben. Es ist ein ständiges Verdrängen in die Opferrolle, welches jedes neugewonnene Gefühl von Empowerment zerstören kann.

Keine Kommentare: