Samstag, 15. August 2015

Amnesty International setzt sich für Sexarbeiter/innen ein



Aus einer menschenrechtlichen Perspektive ist eigentlich völlig selbstverständlich, dass Sexarbeit entkriminalisiert gehört. Angesichts der derzeitigen Debatte um Prostitution ist es dennoch bemerkenswert, dass Amnesty International sich ausdrücklich dafür ausspricht. In Sachen Prositution schaltet bei vielen Menschen die Vernunft aus. Anstatt Fakten gewinnen negative Emotionen wie Ekel vor Körperlichkeit und Wut auf Missstände die Oberhand. Man möchte einfach nur noch bestrafen. Bei vielen Menschen kommt man hier mit rationalen Argumenten nicht mehr weiter. Die Medien tragen ihren Teil dazu bei, man kann sogar von einer Schmierkampagne sprechen. Mit völlig absurden Überschriften im Stil von "Amnesty auf der Seite von Menschenhändlern" wird Wut geschürt. Dabei haben die meisten dieser Schmierjournalisten und Wutmenschen die Pressemitteilungen von Amnesty International nicht mal gelesen.

Ich zitiere hierzu Sexarbeiterin Molly Smith von theguardian.com:
"Amnesty found that sex workers in Norway were routinely evicted by the police. The organisation’s report states that “a number of migrant sex workers were violently attacked and raped … They reported the incident to the police … they returned to their apartment to find the police have removed all their money and electronic equipment. Four days after the attack they were forcibly evicted.”
It’s hard to believe that those Hollywood signatories read this and thought: “Brilliant, the police evicting migrant women when they report rape sounds like the feminist solution to prostitution; we should support the legal model where this occurs.” But that is what appears to have happened – unless they signed up to attack Amnesty over a document they had not read"