Freitag, 28. August 2009

"Die Ukraine ist kein Bordell"


Ein etwas älterer Artikel: www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,639108,00.html

„Wo sie auftauchen, wird's turbulent. Mit rabiaten Mitteln kämpft die Gruppe Femen gegen Sextourismus und Prostitution in Kiew. Die Studentinnen und Schülerinnen ziehen sich aus, warnen Ausländer, werfen mit Schlamm oder Torten. Ihr Schlachtruf: Die Ukraine ist kein Bordell! „

Einige Auszüge:
„Femen sei keine feministische Organisation, betont Abiturientin Nastia: Ich mag es, wenn mir ein Mann die Tür aufhält oder mich zum Essen einlädt."
„So versammelten sich Studentinnen auf dem Platz der Unabhängigkeit in Kiew, zogen sich aus und steckten sich Dollarscheine in den BH. Gründerin Anna Hutsol: Würden wir in Schlabberlook rumlaufen, würde uns doch niemand wahrnehmen."

Sextourismus ist problematisch. Aber diese Kampagne sehe ich schon sehr kritisch..
Ob diesen Frauen sich wohl bewusst ist, dass sie sich selbst ebenfalls prostituieren? Nur ist hier der Lohn nicht Geld, sondern Aufmerksamkeit und ein Gratisessen in einem schönen Restaurant. Nur weil sie es subtiler und billiger machen, wird es nicht besser- ich würde sogar sagen problematischer, da hier noch die Verleugnung dessen was man macht dazukommt, und die Prostitution für Frauen im Alltag etwas selbstverständliches wird und in jeden Lebensbereich hineinfliesst.

Ausserdem frage ich mich, was die Prostituierten selbst davon halten. Wenn diese es aus Not und unter schlechten Bedingungen tun, wie Femen es behauptet- was haben sie für Möglichkeiten, wenn Femen Erfolg hätte und tatsächlich keine Sextouristen mehr in die Ukraine kommen würden? Wenn der Konkurrenzkampf noch härter wird?

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