Sonntag, 30. August 2009

Harry Potter


Man beachte den Blick von Ron. Den neuen Film fand ich übrigens ganz gut.

Freitag, 28. August 2009

"Die Ukraine ist kein Bordell"


Ein etwas älterer Artikel: www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,639108,00.html

„Wo sie auftauchen, wird's turbulent. Mit rabiaten Mitteln kämpft die Gruppe Femen gegen Sextourismus und Prostitution in Kiew. Die Studentinnen und Schülerinnen ziehen sich aus, warnen Ausländer, werfen mit Schlamm oder Torten. Ihr Schlachtruf: Die Ukraine ist kein Bordell! „

Einige Auszüge:
„Femen sei keine feministische Organisation, betont Abiturientin Nastia: Ich mag es, wenn mir ein Mann die Tür aufhält oder mich zum Essen einlädt."
„So versammelten sich Studentinnen auf dem Platz der Unabhängigkeit in Kiew, zogen sich aus und steckten sich Dollarscheine in den BH. Gründerin Anna Hutsol: Würden wir in Schlabberlook rumlaufen, würde uns doch niemand wahrnehmen."

Sextourismus ist problematisch. Aber diese Kampagne sehe ich schon sehr kritisch..
Ob diesen Frauen sich wohl bewusst ist, dass sie sich selbst ebenfalls prostituieren? Nur ist hier der Lohn nicht Geld, sondern Aufmerksamkeit und ein Gratisessen in einem schönen Restaurant. Nur weil sie es subtiler und billiger machen, wird es nicht besser- ich würde sogar sagen problematischer, da hier noch die Verleugnung dessen was man macht dazukommt, und die Prostitution für Frauen im Alltag etwas selbstverständliches wird und in jeden Lebensbereich hineinfliesst.

Ausserdem frage ich mich, was die Prostituierten selbst davon halten. Wenn diese es aus Not und unter schlechten Bedingungen tun, wie Femen es behauptet- was haben sie für Möglichkeiten, wenn Femen Erfolg hätte und tatsächlich keine Sextouristen mehr in die Ukraine kommen würden? Wenn der Konkurrenzkampf noch härter wird?

Sonntag, 16. August 2009

"Diese Frauen sind nicht naiv"

http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/diese_frauen_sind_nicht_naiv_1.3196618.html

Ein Interview mit Laura Maria Augustin, wo sie gängige Klischees über Migrantinnen, welche als Prostituierte arbeiten, kritisiert. Der Artikel hat zu viele zitierenswerte stellen, aber hier mal ein Auszug, der nur einen Aspekt der Problematik anspricht:

Interviewer: Frau Agustín, Sie schreiben in Ihrem Buch, der vorherrschende Diskurs über Prostitution sei geprägt von einem «fundamentalistischen Feminismus». Was meinen Sie damit?
Laura María Agustín: Damit meine ich Feministinnen, die davon ausgehen, dass Frauen über alle kulturellen und sozialen Grenzen hinweg eine gemeinsame Essenz und ein gemeinsames Schicksal teilen: nämlich Opfer der männlichen, sexuellen Gewalt zu sein. Frauen sind für sie generell Opfer und Prostituierte ganz besonders. Prostitution heisst für diese Art Feministinnen Vergewaltigung, und also müssen die Prostituierten gerettet werden. Diese Axiome zu leugnen, ist für sie gleichbedeutend mit einer Leugnung des Holocaust, denn auch hier geht es angeblich um eine Art Genozid: an den Frauen. Das Leiden und der irreparable Schaden, der durch Sex ohne Liebe verursacht wird, ist für sie mit keinem andern Leiden zu vergleichen. Das sind Vorstellungen von weissen, christlichen Mittelstands-Frauen, die dann auf die ganze Welt projiziert werden.

Hier spricht sie einen sehr wichtigen Punkt an: Die eigenen Idealvorstellungen über Sexualität auf andere zu übertragen. Besonders schlimm ist dies dann, wenn Menschen, die nicht die gleichen Vorstellungen haben als seelische Krüppel und psychisch Gestörte hingestellt werden. Doch genau dies ist es, was einige fundamentale Feministinnen tun: Prostituierte hätten eine zerstörte Seele, schliesslich kann keine psychisch Gesunde Frau Sex ohne Liebe "ertragen".
Solche Aussagen dienen dazu, Prostituierte als unglaubwürdig hinzustellen. Mit einer psychisch Kranken kann man schliesslich Mitleid haben, sie "retten" (notfalls auch gegen ihren Willen), aber man muss ihr Gesagtes nicht ernst nehmen, denn die Arme ist verblendet und kann keinen klaren Gedanken fassen.
Daneben bezeugen solche Worte einen Sexismus, wie ich ihn selten sehe.. Frauen, die Sex mit fremden Männern mögen/nicht ganz schrecklich finden sind psychisch gestört? Hallo Geschlechterklischees und Kontrolle der weiblichen Sexualität.

Dienstag, 11. August 2009

Körperverkauf vs. Dienstleistung

Ich kann es fast nicht glauben, was eine gewisse Person gerade so rausgelassen hat. Wie schlimm der Madonna/Hure Komplex im Patriarchat doch sei, sagt sie, und dann so etwas: Solange es käufliche Frauen gibt, werden Männer uns in den gleichen Topf wie euch Nutten werfen! Deshalb seid ihr an der schlechten Situation von Frauen schuld!

So nun zum eigentlichen Thema: Sexarbeit als "Körper verkaufen" zu bezeichnen.

Den Begriff "Verkaufen" finde ich deshalb kreuzfalsch, weil Verkaufen die VERÄUSSERUNG einer SACHE ist. Veräusserung bedeutet, dass der frühere Besitzer die Sache entgültig verliert. Ich verliere mich aber nicht, und der Kunde nimmt keine Körperteile von mir mit nach Hause.. wenn man einen Begriff für eine Sache auf Prostituierte anwenden will, dann wäre Vermieten wenn schon das richtige Wort. Aber Menschen sind nunmal keine Sachen. Wenn Menschen Handlungen für Geld vornehmen und damit auch ihre Zeit verkaufen, gelten Wörter wie Auftrag, Arbeit etc. Wenn man bewusst (und nicht nur weil es im allgemeinen Sprachgebrauch zt. so ist) "verkaufen" auf Sexarbeit anwendet, impliziert man entweder, das Prostituierte keine Menschen sind oder das man durch Sex den Besitz am eigenen Körper verliert- denn unentgeltlich Sex haben wäre dann ja, "sich zu verschenken", was auch wieder heisst das man nicht mehr sich selbst gehört. Sex ist aber eine Handlung, welche zwei Menschen ,die (wie alle) sich selbst gehören, vornehmen.

Deshalb finde ich es ziemlich merkwürdig, dass gerade radikale Feministinnen so stark darauf bestehen, das es sich hier nicht um eine spezielle Dienstleistung, sondern um "Körper verkaufen" handelt.

Sonntag, 9. August 2009

Prostituierte und Beamte

Gemäss einer Umfrage mit über 3000 Teilnehmern geniessen Prostituierte in China mehr Vertrauen als Beamte. Das ist doch mal was... Von einigen wurde dieses Ergebnis als "erschütternd" bezeichnet (Huren sind schliesslich verlogen und geldgierig, wie bisher die offizielle Meinung galt). Aber wen wundert es denn bei dem Staat, welchen die Beamten repräsentieren?

http://www.news.at/articles/0932/15/247954/chinas-prostituierte-on-top-laut-umfrage-beamte