Sonntag, 16. März 2014

Frauen kaufen 2

Ich hatte im Post "Frauen kaufen" kritisiert, wie Prostitutionsgegner mit solchen Ausdrücken übergriffige Kunden in ihrer kranken Sicht auf Sexkauf als Blankoscheck für Vergewaltigung und Respektlosigkeit bestätigen.  Ein Interviewbeitrag mit der ehemaligen Sexarbeiterin Anja, welche ähnlich argumentiert:

"Denn wel­che Frei­er ma­chen die Pro­ble­me?
Die, die ir­gend­wo tat­säch­lich davon über­zeugt sind, man könne „Frau­en kau­fen“. Daß die „ma­chen müß­ten, was der Kunde will“. Die den­ken, „die haben eh ein ver­pfusch­tes Leben, denen tu ich noch was Gutes, wenn sie über­haupt Geld krie­gen“. Oder „sind eh alle (schon) miß­braucht, was kann man da noch an­rich­ten“. Und genau so einen Blick­win­kel auf Sex­ar­beit haben ja auch die gan­zen Me­di­en und so ein­ge­nom­men und das find ich nicht gut. In jeder Zei­tung wer­den sol­che Be­grif­fe ver­wen­det! Und somit als Nor­ma­li­tät (und was „nor­mal“ ist, geht ja ir­gend­wie okay) im Be­wußt­sein, viel­leicht auch im Un­be­wußt­sein ab­ge­spei­chert.


Und rich­tig­stel­len? Das tut das nie­mand, im Ge­gen­teil, die Pro­sti­tu­ti­ons­geg­ner ver­brei­ten den Scheiß auch noch flei­ßig wei­ter – und diese Vor­stel­lun­gen wie­der aus den Köp­fen der Leute zu krie­gen, das dür­fen dann die Huren über­neh­men! Zu­min­dest die, die die Kraft und den Nerv dafür haben. Die an­de­ren dür­fen’s ein­fach nur aus­ba­den. Der ge­sell­schaft­li­che Ab­schaum kriegt die Schei­ße ab, ist ja immer so. Und Huren und Stri­cher wer­den ge­sell­schaft­lich als „ganz unten“ an­ge­se­hen, selbst wenn sie nen Dok­tor haben.
Es soll­te nicht nur Aus- und Ein­stiegs­hil­fen geben, son­dern auch „Wie ver­hal­te ich mich als Frei­er_in fair und an­ge­mes­sen“-​Kur­se bräuch­ten wir! Das meine ich in vol­lem Ernst (auch wenn das zur Zeit noch uto­pisch ist). Am bes­ten an jeder VHS und so.
Das wäre auch eine gute Zu­satz­ein­nah­me­quel­le für (Ex-)Huren, nur mal so…;)

So, was ich mir für alle Pro­sti­tu­ier­ten wün­sche
!!


Daß ihnen als Mensch und Per­son zu­min­dest nicht we­ni­ger Ach­tung ent­ge­gen­ge­bracht wird als jetzt zum Bei­spiel einer Putz­frau.
Daß ihr Job als an­stren­gen­de und wert­vol­le Ar­beit an­er­kannt wird. Und sie ihre Re­geln fest­le­gen und auch durch­set­zen kön­nen (hah und hier kön­nen ge­ra­de die Frei­er den LÖ­WE­N­an­teil dazu bei­tra­gen! Aber vor allem auch auch die Ge­sell­schaft, also je­de_r ein­zel­ne)!"

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Freier und ihr LÖWENanteil müsste sein, nie wieder hingehen.