Wie ich bereits bei "Die Zuhälterlobby" geschrieben hatte, sind echte Bemühungen gegen Ausbeutung in der Sexarbeit praktisch inexistent. Nur wenige Politiker/innen wollen Sexarbeiterinnen und seriösen Sozialarbeitern zuhören, wo die wirklichen Probleme liegen und wie man sie lösen könnte. Neuseeland geht dagegen mit gutem Beispiel voran: Eine Sexarbeiterin verklagte einen Bordellbesitzer wegen sexueller Belästigung und bekam Recht.
In Ländern, in denen Sexarbeit an sich schon als Ausbeutung und Gewalt gegen Frauen gilt, wäre so etwas kaum möglich. Vielmehr hätten Polizisten das Bordell gestürmt, es geschlossen, die Frau und ihre Kolleginnen ohne Entschädigung auf die Strasse gestellt, falls eine Sexarbeiterin es gewagt hätte, gerichtlich gegen einen unseriösen Bordellbetreiber vorzugehen. Eine angemessene Entschädigung hätte es bestimmt nicht gegeben. In Schweden gelten Sexarbeiterinnen als Opfer, Kunden als Täter- trotzdem ist es der Staat, der die Bussen gegen Sexkäufer einkassiert, und nicht das angebliche Opfer. Diesem wird als "Hilfe" die Existenzgrundlage entzogen. Die andere Variante ist, dass man die Sexarbeiterin schlicht nicht ernst nimmt. Sie arbeitet immerhin in der Sexbranche, da sind sexuelle Übergriffe doch Berufsalltag. Ob da etwas gegen ihren Willen geschieht, ist doch egal- bezahlter Sex ist ja sowieso schon Vergewaltigung.
Sonntag, 30. März 2014
Sonntag, 16. März 2014
Frauen kaufen 2
Ich hatte im Post "Frauen kaufen" kritisiert, wie Prostitutionsgegner mit solchen Ausdrücken übergriffige Kunden in ihrer kranken Sicht auf Sexkauf als Blankoscheck für Vergewaltigung und Respektlosigkeit bestätigen. Ein Interviewbeitrag mit der ehemaligen Sexarbeiterin Anja, welche ähnlich argumentiert:
"Denn welche Freier machen die Probleme?
Die, die irgendwo tatsächlich davon überzeugt sind, man könne „Frauen kaufen“. Daß die „machen müßten, was der Kunde will“. Die denken, „die haben eh ein verpfuschtes Leben, denen tu ich noch was Gutes, wenn sie überhaupt Geld kriegen“. Oder „sind eh alle (schon) mißbraucht, was kann man da noch anrichten“. Und genau so einen Blickwinkel auf Sexarbeit haben ja auch die ganzen Medien und so eingenommen und das find ich nicht gut. In jeder Zeitung werden solche Begriffe verwendet! Und somit als Normalität (und was „normal“ ist, geht ja irgendwie okay) im Bewußtsein, vielleicht auch im Unbewußtsein abgespeichert.
Und richtigstellen? Das tut das niemand, im Gegenteil, die Prostitutionsgegner verbreiten den Scheiß auch noch fleißig weiter – und diese Vorstellungen wieder aus den Köpfen der Leute zu kriegen, das dürfen dann die Huren übernehmen! Zumindest die, die die Kraft und den Nerv dafür haben. Die anderen dürfen’s einfach nur ausbaden. Der gesellschaftliche Abschaum kriegt die Scheiße ab, ist ja immer so. Und Huren und Stricher werden gesellschaftlich als „ganz unten“ angesehen, selbst wenn sie nen Doktor haben.
Es sollte nicht nur Aus- und Einstiegshilfen geben, sondern auch „Wie verhalte ich mich als Freier_in fair und angemessen“-Kurse bräuchten wir! Das meine ich in vollem Ernst (auch wenn das zur Zeit noch utopisch ist). Am besten an jeder VHS und so.
Das wäre auch eine gute Zusatzeinnahmequelle für (Ex-)Huren, nur mal so…;)
So, was ich mir für alle Prostituierten wünsche!!
Daß ihnen als Mensch und Person zumindest nicht weniger Achtung entgegengebracht wird als jetzt zum Beispiel einer Putzfrau. Daß ihr Job als anstrengende und wertvolle Arbeit anerkannt wird. Und sie ihre Regeln festlegen und auch durchsetzen können (hah und hier können gerade die Freier den LÖWENanteil dazu beitragen! Aber vor allem auch auch die Gesellschaft, also jede_r einzelne)!"
"Denn welche Freier machen die Probleme?
Die, die irgendwo tatsächlich davon überzeugt sind, man könne „Frauen kaufen“. Daß die „machen müßten, was der Kunde will“. Die denken, „die haben eh ein verpfuschtes Leben, denen tu ich noch was Gutes, wenn sie überhaupt Geld kriegen“. Oder „sind eh alle (schon) mißbraucht, was kann man da noch anrichten“. Und genau so einen Blickwinkel auf Sexarbeit haben ja auch die ganzen Medien und so eingenommen und das find ich nicht gut. In jeder Zeitung werden solche Begriffe verwendet! Und somit als Normalität (und was „normal“ ist, geht ja irgendwie okay) im Bewußtsein, vielleicht auch im Unbewußtsein abgespeichert.
Und richtigstellen? Das tut das niemand, im Gegenteil, die Prostitutionsgegner verbreiten den Scheiß auch noch fleißig weiter – und diese Vorstellungen wieder aus den Köpfen der Leute zu kriegen, das dürfen dann die Huren übernehmen! Zumindest die, die die Kraft und den Nerv dafür haben. Die anderen dürfen’s einfach nur ausbaden. Der gesellschaftliche Abschaum kriegt die Scheiße ab, ist ja immer so. Und Huren und Stricher werden gesellschaftlich als „ganz unten“ angesehen, selbst wenn sie nen Doktor haben.
Es sollte nicht nur Aus- und Einstiegshilfen geben, sondern auch „Wie verhalte ich mich als Freier_in fair und angemessen“-Kurse bräuchten wir! Das meine ich in vollem Ernst (auch wenn das zur Zeit noch utopisch ist). Am besten an jeder VHS und so.
Das wäre auch eine gute Zusatzeinnahmequelle für (Ex-)Huren, nur mal so…;)
So, was ich mir für alle Prostituierten wünsche!!
Daß ihnen als Mensch und Person zumindest nicht weniger Achtung entgegengebracht wird als jetzt zum Beispiel einer Putzfrau. Daß ihr Job als anstrengende und wertvolle Arbeit anerkannt wird. Und sie ihre Regeln festlegen und auch durchsetzen können (hah und hier können gerade die Freier den LÖWENanteil dazu beitragen! Aber vor allem auch auch die Gesellschaft, also jede_r einzelne)!"
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