Sonntag, 23. September 2012

Gescheiterte Umsetzung des ProstG

Prof. Rebecca Pates von der Uni Leipzig hat eine Arbeit über die gescheiterte Umsetzung des ProstG in Deutschland geschrieben. Darin bestätigt sie, was zahlreiche Sexworker regelmässig erleben müssen: Legales Arbeiten wird bewusst erschwert, weil sich in den Köpfen der Umsetzungsverantwortlichen kaum etwas geändert hat. Anstatt Sexworker als Teilnehmer/innen am Arbeitsleben zu akzeptieren, ist Repression an der Tagesordnung.

Aus dem Abstract:

"...The legislators’ intent was to remove stigma and improve working conditions. This law remains without much effect in practice. In this paper, I try to show why. First, the governments of the Länder refuse (or fail) to pass implementation guidelines. Second, the old logics of interference prevail at an institutional level. And third, individual administrators focus on paternalistic or punitive logics rather than on the guaranteeing of human rights."


2 Kommentare:

bilderkniffel hat gesagt…

Hallo Sina,

Ich bin gerade dabei, für eine Geschichte zu recherchieren und Vicky von "les petit plaisirs" hat mich netterweise auf dein Blog hingewiesen.

Worum es überhaupt geht: Mein Chefredakteur beim Studierendenmagazin Unicum hat mich gefragt, ob ich gemeinsam mit ihm an der Dezembergeschichte arbeiten möchte. Darin sollen verschiedene Mythen und Klischees zum Thema Uni und Sexualität behandelt werden - und ihnen in Form von Statistiken, Expertenbefragungen und Beteiligten auf den Grund gegangen werden. Ich habe mich dazu entschieden, u.a. das Thema "Sexarbeit von Studierenden" zu behandeln - auch, weil ich ein wenig befürchte, dass das Ganze sonst leicht Stereotype abgleitet und am Ende mal wieder das Bild von Sexarbeitern/arbeiterinnen als Opfer bedient wird.

Ich würde sehr gerne in meinem Text jemanden zu Wort kommen lassen, männlich oder weiblich, der während seines Studiums in der einen oder anderen Form als Sexarbeiter/in tätig war oder es noch ist und von seinen eigenen Erfahrungen berichten kann - natürlich auch, wenn gewollt, anonymisiert. Vielleicht könntest du es dir vorstellen oder kennst jemanden, der daran Interesse hätte?

Ich kann mir sehr gut ausmalen, dass man gerade bei diesem Thema etwas skeptisch ist, wenn so eine Anfrage aus heiterem Himmel kommt und den Typen, der darüber schreiben möchte, nicht kennt und nicht weiß, wie und worüber er sonst schreibt. Zumindest ein paar Artikel von mir findest du auf www.jenswiesner.net - und sonst kann ich auch anbieten, einfach anzurufen oder vorbeizukommen, so dass man ein bisschen besser einschätzen kann, mit wem man es zu tun hast.

Ich würd mich freuen, wenn du dich melden würdest - im Moment lese ich mich gerade durch die Blogs, die du verlinkt hat. Wollte aber noch deine Antwort abwarten, bevor ich jetzt so massenmäßig-unhöflich alle anschreibe...

Liebe Grüße aus Hamburg,

Jens Wiesner

PS: Wahrscheinlich kennst du sie schon, aber es gibt seit ca. einem Jahr eine recht informative Studie des Studienkollegs Berlin zu dem Thema: http://www.studienkolleg-zu-berlin.de/files/ProjektEuropa_nebenjob_prostitution.pdf

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/ Jens Wiesner
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/ my page: www.jenswiesner.net
/ my project: www.zeitlupe.eu

Anonym hat gesagt…

Hallo Sina und alle Leser,

ich bin über den Zeit Online Artikel "Wirklich freiwillig ist niemand Prostituierte" gestolpert und im Kommantarbereich scheint die Verbotsfraktion recht aktiv zu sein aber auch Kontra zu kriegen.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-10/zwangsprostitution-deutschland-menschenhandel