Sonntag, 17. Januar 2010

Schweden will Minderheitenförderung abschaffen

Und erst wenn es Frauen sind, welche durch Quoten diskriminiert werden, stellt man diese in Frage: Schweden will Minderheitenförderung an Universitäten abschaffen, weil diese zur Diskriminierung von Frauen in psychologischen und veterinärmedizinischen Lehrgängen geführt hat. Weshalb ist es so schwierig, Quoten einfach proportional zur Nachfrage zu gestalten, und nur bei gleich hoher Qualifikation von mehreren Bewerber/innen dem untervertretenen Geschlecht den Vorzug geben zu müssen?

Da der Link nicht mehr funktioniert, hier direkt der Artikel:


Frauenquote soll abgeschafft werden - weil sie Frauen benachteiligt

Nach Protesten gegen eine Quotenregelung für Frauen an schwedischen Universitäten will die Regierung in Stockholm die Initiative wieder aussetzen - weil sie Studentinnen benachteiligt. Die Vorschriften, wonach es an schwedischen Universitäten möglichst die gleiche Anzahl von Männern und Frauen geben soll, habe in Wahrheit zu einer Diskriminierung von Studentinnen geführt, schrieb der schwedische Hochschulminister Tobias Krantz am Dienstag in einem Beitrag für die Zeitung "Dagens Nyheter". Gerade für bei Frauen beliebten Studiengängen wie Psychologie und Veterinärmedizin seien jüngst wegen der Quotenregelung bevorzugt Männer genommen worden, obwohl es mehr qualifizierte Frauen als Männer für die Studienplätze gegeben habe.

"Das Bildungssystem sollte Türen öffnen und sie nicht motivierten jungen Frauen vor der Nase zuschlagen", schrieb Krantz. Ein schwedisches Gericht hatte vor kurzem zudem zugunsten von 44 jungen Frauen entschieden, die gegen die Ablehnung des Studienplatzes aufgrund ihres Geschlechts geklagt hatten. Die Regierung hatte den Universitäten im Jahr 2003 erlaubt, die Regelungen zur Minderheitenförderung anzuwenden.

2 Kommentare:

ecerium hat gesagt…

Dein Link zu der Nachricht funktioniert nicht mehr. Ich hab im Internet danach gesucht, aber nichts dazu gefunden, wieso der gegenteilige Effekt eingetreten ist und mehr Männer genommen wurden sind. Kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Das Problem ist wohl, das es niemals Bewerber mit exakt gleicher Qualifikation gibt, diese Regelungen sind einfach nicht praktikabel. Zwangsquoten sind meiner Meinung nach ohnehin ein ziemlich wackliges Instrument, die dem Gesamtergebnis nicht gerade zuträglich sind. Sei es, das es innerhalb des Arbeitskollektivs Konflikte fördert oder sich negativ auf die Qualität auswirkt (nach dem Motto "die hat den Job doch nur wegen der Quote").

Sina hat gesagt…

Danke für deinen Kommentar. Der Gegenteilige Effekt ist eingetreten, weil die Quote anscheinend für beide Geschlechter gegolten hat. Ich finde Quoten auch problematisch, aber zum Teil notwendig. Bei den Qualifikationen für Studienplätze geht es ja meistens nur um den Notenschnitt, und es ist relativ einfach festzustellen wer den höheren Schnitt hat (auch wenn man sich über die Aussagekraft davon streiten kann)