Donnerstag, 8. März 2012

Ein erschütternder Fall von Zwangsprostitution und verweigerter Gerechtigkeit.

"Bis heute ist Sara von ihrer Behauptung nicht abgerückt: "Ingo", ein ehemaliger Freier des "Jasmin", habe sie bei dem Prozess 1994 von der Richterbank aus angelächelt. Anfang des Jahres 1993 war das "Jasmin" von der Polizei gestürmt worden, da vermutet wurde, dass auch einflussreiche Persönlichkeiten, darunter auch ranghohe Juristen, hier ein und aus gingen. Im damaligen Prozess wurde der Betreiber des Bordells vom Landgericht Leipzig wegen schweren Menschenhandels, Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger und sexuellen Missbrauchs von Kindern zu vier Jahren Gefängnis verurteilt."

Vielsagend ist, wie der Richter versucht die Zeuginnen zu diskreditieren, indem er sie Prostituierte anstatt Zwangsprostituierte nennt. Damit soll ihr Leid heruntergespielt werden- denn nur "anständige" Frauen, welche freiwillig niemals sexuelle Dienstleistungen angeboten hätten, sind schützenswert. Dies zeigt, wie sehr eine verachtenswerte Denkweise noch in gewissen Teilen der Gesellschaft verankert ist: Nämlich dass nicht die sexuelle Selbstbestimmung, die physische und psychische Integrität vor Übergriffen geschützt werden soll, sondern die "sexuelle Tugend".

"Im Urteil liest man, die Gewaltanwendung des Angeklagten habe sich in Grenzen gehalten. Kurz vor ihrem 14. Geburtstag habe das Mädchen "bereits sexuelle Erfahrungen“ gehabt und freiwillig diese Handlungen geduldet."

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